Qualitätsprobleme der Presse in Österreich

22. Januar 2009 • Qualität & Ethik • von

Erstveröffentlichung: Schweizer Journalist 12 /2008 + 1/2009

Einblicke ins publizistische Innenleben Österreichs haben Melanie Magin und Birgit Stark Ende November beim Mediensymposion in Zürich gewährt. Die beiden Forscherinnen von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften präsentierten Ergebnisse einer vergleichenden Inhaltsanalyse.

Demnach ist die hohe Konzentration auf dem Zeitungsmarkt der Qualität der Berichterstattung nicht eben zuträglich: Beim Umfang der politischen Berichterstattung schneiden Österreichs Qualitätstitel Der Standard, Die Presse und Salzburger Nachrichten im Vergleich mit den fünf überregionalen deutschen Titeln* schlecht ab. Auch im Boulevard berichtet die Kronen-Zeitung nur halb so oft über Politik wie die Bild-Zeitung. Teilweise lasse bei den österreichischen Blättern im Vergleich mit den deutschen auch die Quellentransparenz zu wünschen übrig. Die Kronen-Zeitung hat als Marktführer in Österreich 58 Prozent Marktanteil, die vier grössten Tageszeitungen des Landes kommen zusammen auf 88 Prozent– und das trotz staatlicher Förderung der Pressevielfalt.

* Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Die Welt, Frankfurter Rundschau, taz

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