Redaktionspools haben Zukunft

25. März 2010 • Digitales, Medienökonomie • von

Neue Darstellungsformen, Redaktionspools und bezahlte Inhalte auch online – so sieht Romanus Otte, General Manager von “Welt Online“, die Zukunft des Journalismus. Die WELT-Gruppe lebt sie zum Teil schon vor. Das EJO hat auf der Konferenz Journalism 2020 mit Romanus Otte gesprochen.

Herr Otte, wie wird sich der Journalismus Ihrer Meinung nach in den nächsten zehn Jahren verändern?

Am Journalismus selbst wird sich im Kern sehr wenig verändern. Es wird immer darum gehen, Dinge herauszufinden, sie gut aufzuschreiben und dem Leser zu präsentieren, so dass er damit etwas anfangen kann. Natürlich wird sich die Technik weiterentwickeln. Wenn Sie mal zehn oder zwanzig Jahre zurückdenken, was sich da allein an den technischen Begebenheiten verändert hat – das wird weitergehen. Es wird neue Anforderungen an die technische Umsetzung geben. Es werden neue Darstellungsformen hinzukommen.

Es wird mehr Journalisten geben, die auch mehrere Darstellungsformen beherrschen. Es muss nicht jeder alles können, es soll auch nicht jeder alles machen – aber es wird sicherlich sowohl in den Präsentationsformen als auch in den technischen Hilfsmitteln eine größere Vielfalt geben und damit auch höhere Anforderungen an die Journalisten.

Sie sind Befürworter einer „Industrialisierung“ des Journalismus – was verstehen Sie darunter?

Ich glaube, dass sich Medienhäuser künftig mehr darauf konzentrieren sollten, was wirklich Kern ihres Geschäfts ist. Sie sollten das selbst machen – und andere Dinge entweder auslagern oder mit anderen teilen, bis hin zu Inhalten. Nach meiner festen Überzeugung wird es solche Modelle, wie wir sie in der WELT-Gruppe von Axel Springer vorgelebt haben, dass wir mehrere Zeitungen und auch Online-Aktivitäten aus einer Redaktion bedienen, in Zukunft häufiger geben.

Die Mediengruppe DuMont Schauberg macht das ja auch so mit dem Kölner Stadtanzeiger, der Frankfurter Rundschau und der Berliner Zeitung. Auch die Financial Times Deutschland produziert Magazine und Zeitungen aus einer Hand. Es werden sich in Zukunft sicherlich mehr Redaktionspools bilden. Inhalte, die  nicht unbedingt zum Kern der jeweiligen Marken zählen, werden, dann geteilt.

Die zweite Dimension betrifft die technischen Plattformen, auch da gilt es noch Effizienzgewinne zu erzielen – mit einem doppelten Ziel:  Zum einen, um zu sparen, also kostengünstiger arbeiten zu können, zum anderen aber auch um Kapazitäten für die eigentliche Kernaktivität frei zu kriegen, nämlich für guten Journalismus.

Lässt sich in Zukunft mit Online-Journalismus mehr Geld verdienen?

Dass Leser bereit sind, für guten Journalismus zu zahlen, zeigen die Zeitungen, dort wird für guten Journalismus seit Jahrhunderten bezahlt. Online hängt das von sehr vielen Faktoren ab. Das ist zum einen sicherlich eine Frage der Gewohnheiten. Deswegen war es für uns so wichtig, mit den iPhone-Apps und auch mit anderen Dingen jetzt einen Schritt zu machen – um es einfach mal auszuprobieren. Und wir sind sehr, sehr zufrieden mit den ersten Ergebnissen, nicht weil wir jetzt neue riesengroße Erlösströme erschließen, sondern weil wir sehen, dass es geht. Jetzt müssen wir weiter lernen.

Besonders wichtig aus meiner Sicht wäre die Einführung eines sehr einfachen Bezahlsystems für kleine Beträge. Wir müssen den Vertrieb, den wir über Grossisten, Kioske und Abonnenten gut beherrschen, zum Teil noch neu verstehen lernen, was digitale Produkte angeht.

ie wird sich der Journalismus in den nächsten zehn Jahren verändern?

Am Journalismus selbst wird sich im Kern sehr wenig verändern. Es wird immer darum gehen, Dinge herauszufinden, sie gut aufzuschreiben und dem Leser zu präsentieren, so dass er damit etwas anfangen kann. Natürlich wird sich die Technik weiterentwickeln. Wenn Sie mal zehn oder zwanzig Jahre zurückdenken, was sich da allein an den technischen Begebenheiten verändert hat – das wird weitergehen. Es wird neue Anforderungen an die technische Umsetzung geben. Es werden neue Darstellungsformen hinzukommen. Es wird mehr Journalisten geben, die auch mehrere Darstellungsformen beherrschen. Es muss nicht jeder alles können, es soll auch nicht jeder alles machen – aber es wird sicherlich sowohl in den Präsentationsformen als auch in den technischen Hilfsmitteln eine größere Vielfalt geben und damit auch höhere Anforderungen an die Journalisten.

Sie sind Befürworter einer „Industrialisierung“ des Journalismus – was verstehen Sie darunter?

Ich glaube, dass sich Medienhäuser künftig mehr darauf konzentrieren sollten, was wirklich Kern ihres Geschäfts ist. Sie sollten das selbst machen – und andere Dinge entweder auslagern oder mit anderen teilen, bis hin zu Inhalten. Nach meiner festen Überzeugung wird es solche Modelle, wie wir sie in der Welt-Gruppe von Axel Springer vorgelebt haben, dass wir mehrere Zeitungen und auch Online-Aktivitäten aus einer Redaktion bedienen, in Zukunft häufiger geben.

Die Mediengruppe DuMont Schauberg macht das ja auch so mit dem Kölner Stadtanzeiger, der Frankfurter Rundschau und der Berliner Zeitung. Auch die Financial Times Deutschland produziert Magazine und Zeitungen aus einer Hand. Es werden sich in Zukunft sicherlich mehr Redaktionspools bilden. Inhalte, die nicht unbedingt zum Kern der jeweiligen Marken zählen, werden, dann geteilt.

Die zweite Dimension betrifft die technischen Plattformen, auch da gilt es noch Effizienzgewinne zu erzielen – mit einem doppelten Ziel: Zum einen, um zu sparen, also kostengünstiger arbeiten zu können, zum anderen aber auch um Kapazitäten für die eigentliche Kernaktivität frei zu kriegen, nämlich für guten Journalismus.

Lässt sich in Zukunft mit Online-Journalismus mehr Geld verdienen?

Dass Leser bereit sind, für guten Journalismus zu zahlen, zeigen die Zeitungen, dort wird für guten Journalismus seit Jahrhunderten bezahlt. Online hängt das von sehr vielen Faktoren ab. Das ist zum einen sicherlich eine Frage der Gewohnheiten. Deswegen war es für uns so wichtig, mit den iPhone-Apps und auch mit anderen Dingen jetzt einen Schritt zu machen – um es einfach mal auszuprobieren. Und wir sind sehr, sehr zufrieden mit den ersten Ergebnissen, nicht weil wir jetzt neue riesengroße Erlösströme erschließen, sondern weil wir sehen, dass es geht. Jetzt müssen wir weiter lernen.

Besonders wichtig aus meiner Sicht wäre die Einführung eines sehr einfachen Bezahlsystems für kleine Beträge. Wir müssen den Vertrieb, den wir über Grossisten, Kioske und Abonnenten gut beherrschen, zum Teil noch neu verstehen lernen, was digitale Produkte angeht.

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