Press/Politics 6 (1), 2001
Metakommunikation über Medienmanipulation
Diese Studie entwickelt mit dem Begriff Metakommunikation ein neues Konzept in der politischen Kommunikationstheorie.
Sie macht geltend, dass Metakommunikation (1) nach der themen- und strategiebezogenen Wahlberichterstattung eine neue, dritte Stufe der politischen Kommunikation darstelle; (2) die neue Rolle der Massenmedien als politische Institution im dritten Zeitalter der politischen Kommunikation widerspiegle; und (3) als Reaktion der Nachrichtenmedien auf eine neue, dritte Kraft in der Berichterstattung gesehen werden könne: professionelle politische Öffentlichkeitsarbeit. Metakommunikation wird definiert als die selbstreferenziellen Betrachtungen der Nachrichtenmedien über die Natur der Wechselwirkung zwischen politischer Öffentlichkeitsarbeit und politischem Journalismus.
Metaberichterstattung kann zwei Formen annehmen: selbstreferenzielle Nachrichten und Prozessnachrichten. Die vorliegende Studie betont besonders letzteres. Sie macht geltend, dass die Berichterstattung über Wahlkampfstrategen und PR-Berater ein gutes Beispiel für metadiskursive Prozessnachrichten sei. Eine Inhaltsanalyse über „Nachrichtenmanipulatoren“ zeigt unterschiedliche Formen von Metaberichterstattung in den Vereinigten Staaten, Grossbritannien und Deutschland, die sich durch unterschiedliche Medien- und PR-Kulturen erklären lassen. Während die Metaberichterstattung als eine neue Reportageart diskutiert wird, die angesichts professionalisierter politischer Öffentlichkeitsarbeit erwünscht ist, liegt es in der Natur der Sache, dass es dem Journalismus nur beschränkt möglich ist, die Öffentlichkeitsarbeit adäquat zu analysieren.
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