PR – eine Geschichte der Unzufriedenen

30. April 2008 • PR & Marketing • von

Schweizer Journalist 2 + 3 / 2008

Dass von PR eine Gefahr ausgehe und „unabhängiger“ Journalismus von ihr unterlaufen werde, hat in den letzten zwanzig Jahren viele wissenschaftlichen Diskussionen bestimmt. Philomen Schönhagen, die an der Universität Fribourg lehrt, hat sich jetzt der Mühe unterzogen, einmal gründlicher der Entstehungsgeschichte von PR nachzuspüren. 

In der Publizistik arbeitet sie mit zahlreichen beeindruckenden Quellenverweisen heraus,  dass zumindest die historische Entwicklung umgekehrt verlief und Öffentlichkeitsarbeit in erster Linie als Gegenreaktion auf Fehlentwicklungen der Presse gewertet werden muss. Vor allem „Unzufriedenheit über fehlende bzw. aus der Sicht der Betroffenen verfälschte Berichterstattung, die mit der Parteilichkeit der Medien und des Journalismus in Zusammenhang gebracht wird“, habe zu systematischer Pressearbeit geführt. Auch den Anfängen von PR in der Schweiz spürt Schönhagen nach. Zum Beispiel habe die Firma Maggi bereits 1886 ein „Reclame- und Pressebüro“ eingerichtet und noch vor dem ersten Weltkrieg einer Pressekampagne getrotzt.

Quelle: Philomen Schönhagen, Ko-Evolution von Public Relations und Journalismus: Ein erster Beitrag zu ihrer systematischen Aufarbeitung, in: Publizistik 53. Jg., Heft 1, 2008, S. 9-24

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