Die Unterschiede zwischen dem Bezahlsystem, das Rupert Murdoch jetzt bei dem britischen Qualitätsblatt Times einführt, und den Plänen, welche die New York Times diesbezüglich bislang bekannt gegeben hat, hat Jason Fry vom Nieman Journalism Lab der Harvard University sorgfältig analysiert.
Frys Prognose: Der alte Fuchs Murdoch dürfte diesmal schief liegen, weil sein Paywall undurchdringlich konzipiert ist, also im Grunde jeder zur Kasse gebeten werden soll, der auch nur einen Artikel der Times lesen möchte.
Weil Murdoch auf der anderen Seite des Atlantik seit ein paar Jahren das Wall Street Journal gehört, ist die New York Times in Amerika dessen mächtigster Gegenspieler. Fry vermutet, dass sie zumindest beim Bezahlsystem die besseren Karten hat, weil sie es sehr viel durchlässiger konzipiert haben – soll heißen, das Gros der unregelmäßigen Online-Leser werde auch künftig in den Genuss kommen, einzelne Beiträge der New York Times gratis zu lesen.
James Fry, A defensive experiment: How the Times of London and the New York Times diverge on paid content, in:
Autor: Stephan Russ-Mohl
Schlagwörter:Murdoch, New York Times, Nieman Journalism Lab, Paywall, Times