Der Anschlag von Berlin in den Medien

21. Dezember 2016 • Qualität & Ethik • von

Für die Berichterstattung der Medien nach dem Anschlag in Berlin gibt es sowohl Lob als auch Kritik von anderen Medien. Ein kurzer Überblick.

Lob und Kritik zur Medienberichterstattung über den Anschlag (Screenshot).

Lob und Kritik zur Medienberichterstattung über den Anschlag (Screenshot).

ARD, ZDF, RTL und die Nachrichtensender N24 und n-tv unterbrachen am Montagabend ihre laufenden Programme und gingen live auf Sendung. Allerdings mit weniger Spekulationen zu einem möglichen Terroranschlag als im Juli beim Amoklauf in München, wie beispielsweise die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) findet. Auf dem Medienblog turi2.de wird zwar angemerkt, dass der mutmaßliche Anschlag in Berlin die Medien in Wallung brachte, aber auch hier wird zu Gute gehalten, dass die TV-Sender „deutlich vorsichtiger mit definitiven Aussagen zur Ursache des Unglücks“ waren.

Journalisten müssten eben zwischen Informationspflicht und unnötiger Spekulation abwägen, wie die Rheinische Post urteilt und attestiert den TV-Sendern:Alle Sender beziehen sich auf die bestätigten Informationen, vermeiden Spekulationen und Bilder von Toten und Verletzten.“ Allerdings greift die Zeitung auch die Videoberichterstattung eines Redakteurs der Berliner Morgenpost auf, der privat auf dem Weihnachtsmarkt war und via Handy-Video auf dem Facebook-Account der Redaktion unmittelbar nach dem Unglück berichtete. Der Deutsche Journalistenverband (DJV) kritisiert diesen Reporter dafür mit den Worten „Wir schämen uns“.

Es sei wahnsinnig geschmacklos und ein Verstoß gegen den Pressekodex. Auch der Bild-Blog kritisierte dies. Darüber hinaus merkten sie aber auch kritisch die Spekulation um die Täterschaft zum Beispiel in der Welt oder Bildzeitung an.

Aber auch andere mussten Kritik einstecken: Von „gattungsbedingte[n] Probleme[n], der Lage gerecht zu werden“ spricht meedia über die Fernsehberichterstattung, hat aber Lob für die Online-Medien. Alle relevanten Online-Medien seien schnell mit Live-Tickern dabei gewesen, hätten effizient und größtenteils seriös gearbeitet. Auch die sozialen Medien hätten wenig Fake-News verbreitet. Hier wurden unter dem Hashtag #katzenstattspekulationen Katzenbilder an Stelle von Nachrichten gepostet; ähnlich wie bei den Anti-Terror-Einsätzen 2015 in Brüssel unter dem Hashtag #BrusselsLockdown.

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