Facebook kann für weitaus mehr genutzt werden, als Freunden zum Geburtstag zu gratulieren, den Urlaubsstandort in der Karibik samt Fotos oder einen Stimmungsbericht zu posten.
Facebook stellt auch eine Plattform für Nachrichten dar. Wie eine Analyse des Pew Research Center und der John S. and James L. Knight Foundation in den USA zeigt, nutzt etwa die Hälfte – nämlich 52 Prozent – der US-amerikanischen Facebook-Mitglieder das soziale Netzwerk, um Nachrichten zu konsumieren.
Neben Facebook haben die Forscher zehn weitere soziale Medien – darunter Twitter, Google Plus, YouTube und LinkedIn – darauf untersucht, wie viele ihrer Mitglieder die jeweilige Plattform zum Nachrichtenkonsum nutzen. An der Befragung, die im August und September 2013 durchgeführt wurde, nahmen 5.173 US-Amerikaner über 18 Jahre teil.
Von den amerikanischen Twitter-Nutzern setzte etwa die Hälfte (47 Prozent) auf den Mikroblogging-Dienst, um sich über Nachrichten zu informieren. Auf Google Plus ist es etwa ein Drittel (30 Prozent). Auf YouTube dagegen konsumiert nur ein Fünftel der Mitglieder Nachrichten, auf LinkedIn sind es mit 13 Prozent noch weniger.
Etwa ein Drittel aller Erwachsenen in den USA bezieht Nachrichten über Facebook, wobei innerhalb der erwachsenen US-Gesamtbevölkerung etwa 64 Prozent das soziale Netzwerk nutzen. Jeweils zehn Prozent der Gesamtbevölkerung informieren sich über Twitter und YouTube. Diese geringen Werte sind auch darin begründet, dass etwa Twitter nur von 16 Prozent der US-Amerikaner über 18 Jahre überhaupt genutzt wird. YouTube dagegen erreicht etwa die Hälfte dieser Bevölkerungsgruppe (51 Prozent).
Auch wenn es einige Überlappungen gibt – etwa ein Viertel bezieht Nachrichten von zwei sozialen Netzwerken, knapp zehn Prozent von mindestens drei – zeigt die Analyse, dass jede Plattform eine andere Zielgruppe anspricht. Diejenigen, die sich auf dem beruflichen Netzwerk LinkedIn über Nachrichten informieren, verdienen mehr und haben eine bessere Ausbildung als die Nachrichtenkonsumenten der anderen Plattformen. Die Nachrichtennutzer auf Twitter sind bedeutend jünger als jene auf Facebook, Google Plus und LinkedIn.
Laut der Studie bedienen sich die Nutzer, die über soziale Netzwerke Nachrichten beziehen, trotzdem zusätzlich noch traditioneller Medien wie Zeitungen, Radio, Lokalfernsehen und Kabel-TV. In einigen Fällen halten sie sich damit sogar häufiger als die breite Bevölkerung der USA auf dem Laufenden. Vor allem diejenigen, die Nachrichten über das Netzwerk LinkedIn beziehen, informieren sich umfassend auch über die anderen Kanäle. Ihr Favorit ist das Radio; 39 Prozent der LinkedIn-Mitglieder empfangen darüber Nachrichten. Zum Vergleich: Von der US-Gesamtbevölkerung halten sich nur 24 Prozent über Radio auf dem Laufenden. Die Twitter-Nutzer beziehen am wenigsten Nachrichten über andere Medien; wenn sie es tun, dann ist das Lokalfernsehen ihr Favorit.
Ein weniger überraschendes Ergebnis der Studie ist, dass die Nachrichtenkonsumenten der sozialen Medien Nachrichten eher über ein Mobilgerät beziehen als die Allgemeinheit, gelten sie doch generell als online- und technikaffin. Von der allgemeinen Bevölkerung rufen nur 21 Prozent mobil Nachrichten ab. Von denjenigen, die sich auf Twitter über Nachrichten informieren, rufen 54 Prozent mobil Nachrichten ab (darunter auch Nachrichten von anderen Kanälen als Twitter). Unter den LinkedIn-Nutzern sind es 51 Prozent und unter den Facebook-Nutzern 38 Prozent, die ihre Nachrichten über Smartphone, iPad und ähnliche Endgeräte beziehen.
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