Frankreich: Die Corona-Krise und die Medien

23. März 2020 • Aktuelle Beiträge, Internationales, Qualität & Ethik • von

Die französischen Medien haben verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.

Die Situation in Frankreich war am Anfang ziemlich verworren. Am Abend des 12. März haben die Medien geradezu feierlich die Entscheidung des Präsidenten bekannt gegeben, Schulen und Universitäten zu schließen. Einige Stunden zuvor hatten 30 in Italien tätige französische Journalisten in einem offenen Brief an die französische Regierung auf den Ernst der Lage dort aufmerksam gemacht. Am Sonntag, dem 15. März, wurden zur besten Sendezeit in den Nachrichten Bilder von französischen Bürgern ausgestrahlt, die die ersten Sonnenstrahlen in den Pariser Parks oder am Ufer der Seine genossen, ohne die angeordnete soziale Distanz zu respektieren – Szenen, die die Regierung am 16. März zur Verhängung einer Ausgangssperre veranlassten.

Die französischen Medien haben, wie andere französische Institutionen auch, verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. So hat beispielsweise die Tageszeitung Le Monde nicht wie üblich eine Sonderbeilage zu den Ergebnissen der Kommunalwahlen vom 15. März veröffentlicht, sondern ihre Redaktion kurzfristig neu organisiert, um die neuen Schutzmaßnahmen befolgen zu können. TV-Nachrichtensendungen setzen verstärkt auf Skype-Interviews, um die Auflagen der Ausgangssperre einhalten zu können. Um den französischen Zuschauern über die Zeit der Ausgangssperre hinweg zu helfen, bietet der Pay-TV-Kanal Canal Plus sein Programm bis zum 15. April kostenlos an.

Darüber hinaus verbreiten sich über das Coronavirus eine Vielzahl von Fake News (die von verschiedenen Online- und Offline-Faktencheckern entlarvt werden). Ebenso zirkulieren aber auch kreative, humoristische Zeichnungen, Memes oder Videos, die im Alltag zuhause für Unterhaltung sorgen.

 

 

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