Brasilien: Die Corona-Krise und die Medien

19. März 2020 • Aktuelle Beiträge, Internationales, Qualität & Ethik • von

Im Fokus der Berichterstattung stehen Zweifel, ob die brasilianische Regierung fähig ist, Maßnahmen zu ergreifen, die die Infektionskurve abflachen.

Die brasilianischen Medien diskutieren zurzeit mit Blick auf die Corona-Krise vor allem fünf Aspekte:

– Zweifel über die Fähigkeit der brasilianischen Regierung, der Ausbreitung des Virus vorzubeugen und diese zu verlangsamen. Während das Gesundheitsministerium über entsprechend spezialisierte Mitarbeiter verfügt, hat Präsident Jair Bolsonaro die Auswirkungen des Virus angezweifelt. Er hat selbst noch an einer Demonstration am Sonntag teilgenommen und so sich und seine Anhänger dem Risiko einer Ansteckung ausgesetzt.

– Die Möglichkeit eines Zusammenbruchs der brasilianischen Wirtschaft als Folge sinkender öffentlicher Ressourcen, eines ohnehin geringen Wachstums in den vergangenen Jahren und nun auch des Risikos höherer Arbeitslosigkeit durch die Einschränkung wirtschaftlicher Aktivitäten.

– Die Kapazität des brasilianischen Gesundheitssystems zur Versorgung in Anbetracht ohnehin schon ausgelasteter Kliniken und Gesundheitszentren sowie der begrenzten Zahl von Intensivstationen.

– Die Ausbreitung des Virus in Brasilien unter den gegebenen sozialen Voraussetzungen mit ungesunden Umweltbedingungen und hoher Bevölkerungsdichte in den großen Städten.

– Zweifel daran, ob die Infektionskurve durch die bisher eingeführten Maßnahmen  ähnlich wie in Südkorea abgeflacht werden kann. Es gibt Befürchtungen, dass die oben beschriebenen Bedingungen zu einer exponentiellen Ausbreitung ähnlich der Entwicklung in Italien und Spanien führen könnten.

Die wichtigsten Medien berichten über die oben genannten Themen und bilden darüber hinaus auch die Entwicklung in anderen Ländern ab.

 

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